Woran erkenne ich wertvolle Briefmarken?

Geposted von Oliver Eckl am

Das Briefmarken verkaufen lohnt sich selbstverständlich erst ab einem bestimmten Wert. Dieser wird durch viele verschiedene Einflussfaktoren bestimmt. Sie reichen von einer bestimmten Zahnung über die Stempelung, das Alter und ob sich die Marke noch auf einem Poststück befindet oder nicht. Nutze alle Informationen, die dir die Briefmarken geben und finde somit heraus, ob sie wertvoll sein könnten. Anhand folgender Kriterien erkennst du, ob es sich lohnt deine Briefmarken zu verkaufen:

Alter und Qualität

Der Wert einer Briefmarke wird dadurch bestimmt, wie selten, wie beliebt und von welcher Qualität sie ist. Dabei spielt auch das Alter eine sehr wichtige Rolle, denn in der Regel gilt die Devise: Je älter, umso seltener. Über die Jahre verschwinden immer mehr dieser Raritäten und Gewinnen an Wert, insbesondere, wenn sie noch in einem guten Zustand sind.

Große Einflussfaktoren beim Briefmarken verkaufen sind die Beliebtheit und die Trends auf dem Briefmarkenmarkt. Je nachdem, welche Briefmarke gerade die meiste allgemeine Nachfrage erfährt oder welche Exemplare besonders selten sind, können die Werte in die Höhe schnellen. Mittlerweile wird aufgrund dessen sogar in Briefmarken als Wertanlagen investiert. In Deutschland sind zur Zeit beispielsweise vollständige Briefe mit Briefmarken beliebt, die eine Strecke von Deutschland nach China oder Afrika hinter sich gelegt haben.

Vordruckalben

Befinden sich die Briefmarken in sogenannten Vordruckalben, kannst du dir sicher sein, dass es sich um eine etwas höherwertige Sammlung handelt. Vordruckalben sind bestimmte Sammelalben mit Markierungen. An ihnen erkennst du ebenfalls, ob die Sammlung komplett ist. Je vollständiger sie ist, umso höher ist ihr Wert.

Echtheits-Bescheinigungen

Suche in deiner Briefmarkensammlung nach Echtheits-Bescheinigungen. Dazu gehören Foto-Atteste, Befunde, Zertifikate oder Auktionsrechnungen. Diese Bescheinigungen sind oft vom Bund Philatelistischer Prüfer (BPP) verifiziert und deuten auf einen höheren Wert hin.

Briefmarken in hohem Umfang verkaufen

Briefmarken in einem hohen Umfang zu verkaufen, kann auch gewinnbringend sein. Zähle oder überschlage die Anzahl der Briefmarken, bevor du sie verkaufst und vergleiche sie mit Sammlungen von anderen Händlern. So kannst du deinen Gewinn schon ungefähr abschätzen. Anstatt die Anzahl der Briefmarken anzugeben, kannst du auch die Anzahl der vollen Sammelalben angeben. Wenn du einen Karton voll mit losen Briefmarken gefunden hast, ist es üblich das Gewicht anzugeben, um Käufer zu gewinnen.

Das Sammelgebiet

Das Sammelgebiet spielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim Verkauf von Briefmarken. Je nachdem aus welchem Land deine Briefmarken stammen, variieren die Beträge stark. Deutsche Exemplare zwischen 1955 und heute sind oft nahezu wertlos. Briefmarken aus Übersee (z.B. Asien oder Afrika) erzielen in Europa hingegen höhere Gewinne. Es empfiehlt sich immer auf internationale Online-Auktionshäuser zurückzugreifen, um möglichst viele potentielle Interessenten zu finden.

Fehldrucke

Fehldrucke sind äußerst gefragt: Wenn du den Verdacht hast, es könnte ein Rechtschreibfehler, Zahlendreher oder eine falsche Farbe auf einer Briefmarke verwendet worden sein, vergleiche die Briefmarke mit ihren Zeitgenossen. Zum Beispiel brachte es eine badische Neun-Kreuzer-Marke von 1850 in den achtziger Jahren auf den deutschen Rekordpreis von einer Million Euro, da sie grün anstatt rosa gedruckt war.

Untersuchung auf Schäden

Schon kleinste Schäden können die Briefmarke für den Sammler unbrauchbar machen. Hast du den Verdacht, dass eine deiner Briefmarken wertvoll sein könnte? Nimm dir eine Lupe und untersuche sie auf eventuelle Schäden bevor du sie zum Verkauf anbietest. Leidenschaftliche Sammler sind hier sehr kritisch. Gerade wenn Buchstaben oder Zahlen nicht mehr zu erkennen sind, kann das den ursprünglichen Wert der Briefmarke komplett aufheben.

Ordnung nach Ländern

Wenn das Briefmarkenalbum nach Ländern geordnet ist, besteht ebenfalls eine erhöhte Chance auf einen wertvollen Fund. Insbesondere, wenn sich ausschließlich Marken eines einzigen Landes darin befinden. Sind die Ränder dieser Briefmarken auch noch glatt und nicht gezähnt, könnten sie noch wertvoller sein.

Stempelung

Wenn sich gestempelte Briefmarken in deiner Sammlung befinden, prüfe nach, ob sowohl Ort als auch Datum gut lesbar sind. Das erhöht den Wert sowohl bei ursprünglich teuren als auch bei günstigen Marken. Wenn deine Briefmarke zu einer Sorte gehört, die gestempelt sogar seltener sind als ungestempelt, hast du besonders gute Chancen, einen hohen Erlös zu erreichen. Ganze Briefe mit seltenen Marken und Stempelung sind am beliebtesten auf dem Briefmarkenmarkt.

Wertermittlung durch Ausschlussverfahren

Wenn du dir all die Kriterien zur Wertermittlung deiner Briefmarken angesehen hast, kannst du sicherlich schon einige ausschließen und weglegen. Schmeiß sie aber besser nicht weg, je nachdem wie die Trends sich auf dem Briefmarkenmarkt entwickeln, könnten auch sie eines Tages wertvoller sein. Wenn nämlich viele Menschen die “wertlosen” Briefmarken wegwerfen, könnten sie einmal rar und begehrt sein.

Die sogenannten Ersttagsbriefe oder Ersttagsblätter sind in der Regel kaum etwas wert. Sie sind lediglich Andenken an den ersten Gültigkeitstag der frankierten Briefmarke. Leg auch sie erst einmal beiseite und konzentriere dich auf die vielversprechenderen Stücke. Die einzige Ausnahme, die eine Chance auf einen höheren Gewinn verspricht, ist ein sehr alter oder besonderer Ersttagsbrief. Der Ersttagsbrief von Conrad Röntgen zum 50sten Jubiläum von 1951 ist beispielsweise einige hundert Euro wert. Ein solcher Glücksfall ist aber eher unwahrscheinlich.