Münzen Pflege!

Geposted von Oliver Eckl am

Reinigungsbad

Sollten durch privaten Gebrauch im Laufe der Zeit oberflächliche Fettspuren oder oxidationsbedingte Flecken auftauchen, so lassen sich diese auf modernen Münzen ab dem 19. Jahrhundert mit einem warmen Reinigungsbad (z.B. Geschirrspülmittel) entfernen. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Münzen während des Bades nicht berühren oder gar aufeinander liegen. Die Konzentration der Seifenlösung - im Fachhandel gibt es bereits fertige Reinigungsbäder für verschiedene Münzmetalle - richtet sich nach der Metallart. Am empfindlichsten reagieren generell alte Münzen sowie Legierungen aus Kupfer, weniger vorsichtig muss man bei Silber und Gold sein.

Ganz wichtig: Auf keinen Fall Münzen verschiedener Metalle in einem Reinigungsbad mischen. Getrennt baden gilt auch für weiße (z.B. Kupfer/Nickel) und braun-gelbe Kupferlegierungen (Messing und Bronze).

 Nach einer Einweichzeit - bei mehrmaligem Wenden der Münzen - von rund einer halben Stunde, lässt sich der Schmutz von den Münzen behutsam entfernen. Und hier gilt besonders: Je wertvoller oder empfindlicher die Münze, desto weniger druckvoll - bis gar nicht reinigen. Insbesondere bei Goldmünzen, deren Metall verhältnismäßig weich ist, sollte man darauf verzichten. Generell darf man nur den an der Oberfläche anhaftenden Schmutz entfernen, keinesfalls aber das Münzmetall verletzen!


Tauchbäder für Silber und andere Metalle

Anders verhält es sich bei Tauchbädern, die im Fachhandel angeboten werden. Aufgrund der darin enthaltenen Substanzen genügt zumeist ein kurzzeitiges Eintauchen der Münze, je nach Hersteller und Anleitung. Sie kommen in der Regel zusätzlich nach Vorreinigung im Seifenbad zum Einsatz, sind vorwiegend gegen oxydationsbedingte Flecken auf neuen Silbermünzen gerichtet und bewirken eine Aufhellung des Metalls. Auch hier gilt: Niemals verschiedene Metalle in einem Tauchbad verwenden.

 

Tipp: Vereinzelte dunkle Punkte auf Silbermünzen, die auf eine Schädigung des Münzmetalls hindeuten, lassen sich mit einem Holzzahnstocher behandeln, der zuvor mit Silbertauchbad benetzt wurde.

Nach der Behandlung einer Münze in einem Reinigungs- oder Tauchbad folgt zunächst das ganz wichtige ausgiebige Abspülen unter fließendem Wasser, dann das Wässern in einer Schale aus Glas oder Porzellan (kein Metall), in die am besten frisches Wasser langsam zuläuft.

Auch hierbei dürfen weder verschiedene Metalle zusammen in einer Schale liegen, noch dürfen sich die Münzen berühren. Es empfiehlt sich, während des Reinigens und Spülens dünne griffige Plastikhandschuhe zu tragen. Dadurch werden die Oberflächen der Münzen nicht vom Schweiß der Haut angegriffen.

Nach dem Wässern ist eine sorgfältige Trocknung nötig, um nachträgliche Fleckenbildung durch Wassertropfen zu verhindern. Am besten legt man die Münzen mittels gummierter Pinzette zunächst kurz zwischen grobes Saugpapier (z.B. Küchenrolle). Es saugt die Wassertropfen auf, ohne Wischspuren zu hinterlassen.

Danach werden die Münzen bis zu einer halben Stunde zwischen feinem weichen, aber nicht fusselndem Fließpapier gelagert. Die obere Tuchschicht darf dabei nur leicht angepresst werden, auf keinen Fall reiben. Zum Abschluss sollten die Münzen auf einer luftdurchlässigen Unterlage in die Wärme (z.B. über einen Heizkörper) gelegt werden, bis die letzte Feuchtigkeit verschwunden ist.

Vorsicht: Auf keinen Fall die gereinigten Münzen mit einem Handtuch abtrocknen, weil sich dabei durch feinste Staubpartikel Kratzer ergeben könnten.

Natronpulver

Ein zusätzliches Reinigungsmittel für Münzen ist Natron (Natriumbikarbonat). Das weiße Pulver, das es auch in Drogerien und Lebensmittelläden zu kaufen gibt, ist von den Brausepulvern her allgemein bekannt. Und gerade diese aufbrausende Eigenschaft in Kontakt mit Flüssigkeiten hilft, Münzen zusätzlich von Schmutz zu befreien.

Nach dem ersten Reinigungsbad wird die Münze in etwas Natron gelegt. Nach dem Aufbrausen muss die behandelte Münze unter fließendem Wasser abgespült werden und kommt ein zweites Mal in das Reinigungsbad. Hinterher folgt (wie beschrieben) das abschließende Spülen, Wässern und Trocknen. Alternativ lässt sich Natron im Wechselbad mit Zitronensaft auch als alleiniges Reinigungsverfahren anwenden.

Zunächst legt man die Münze etwa zehn Minuten bis eine Stunde in Zitronensaft. Die Säure löst Schmutz und Fett, ohne das Metall anzugreifen. Anschließend kommt die Münze direkt in Natronpulver, was beim Aufschäumen die Säure neutralisiert und den Schmutz entfernt.

Auch hier muss die Münze zum Abschluss sorgfältig abgespült, gewässert und getrocknet werden. Zitronensaft eignet sich ebenso wie Tauch- und Wechselbäder gut zur Aufhellung von unschön angelaufenen Silbermünzen.